Erster ITAS-Kongress

Regionales Bündnis versammelte Experten aus Industrie und Politik in
Chemnitz

Am 09.06.2023 fand der erste Kongress der „Initiative Transformation Automobilregion Sachsen“ (ITAS) im Hotel Chemnitzer Hof statt. Das Event richtete den Blick auf die Veränderungen in der globalen Mobilität und betrachtete die Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft. In Vorträgen, Diskussionen und Workshops widmeten sich Expertinnen und Experten gemeinsam mit ihren Gästen Fragen wie: Welche Fähigkeiten und Kenntnisse sind nötig, um die beruflichen Qualifikationen und die Unternehmen der Region für die Zukunft bereitzumachen? Wie wird die Transformation sowohl für Beschäftigte als auch für Arbeitgeber fair gestaltet?

„Die Mobilitätswende und das faktische Verbrenner-Aus werden in den nächsten Jahren massive Auswirkungen auf unsere Wirtschaft haben. Als Automobilregion sollte sich Südwestsachsen hier möglichst aktiv positionieren und den Wandel gezielt mitgestalten“, sagt ITAS-Projektleiter Boris Kaiser von der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH.

 

Expertenvorträge und Vorstellung der Resilienz-Studie

 

Kongressteilnehmer war unter anderem Thomas Kralinski, der die Transformation als Staatssekretär des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr aus Sicht der Landesregierung beleuchtete. Die Rolle der Zulieferer bei der anstehenden Neuverteilung der Wertschöpfung sowie die Bedeutung neuer Fahrzeughersteller auf dem europäischen Markt standen bei Moritz Krusch im Mittelpunkt. Er ist Associate Partner bei der Porsche Consulting GmbH.

Michaela Ungethüm, operative Geschäftsführerin der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Sachsen, sprach in ihrer Keynote darüber, wie Transformation durch Qualifikation begleitet werden muss. Und Thomas Knabel, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau, ging darauf ein, wie der anstehende Wandel aktiv und fair gestaltet werden kann.

Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung der ITAS-Resilienz-Studie durch Dr. Carmen Leidereiter, Team Regionalentwicklung atene KOM, und ITAS-Projektleiter Boris Kaiser. Die Erhebung soll erstmalig das regionale Stimmungsbild hinsichtlich der Transformation einfangen und die Anpassungsbereitschaft der südwestsächsischen Bevölkerung dokumentieren.

Der Nachmittag gestaltete sich für die am ITAS-Kongress teilnehmenden Unternehmen danach praxis- und anwendungsbezogen: In Workshops und Panels wurden gemeinsam Themen wie „Circular Cars – Made in Sachsen“, „Menschenleere Produktion 2035?“ oder „Veränderungskompetenz Transformation“ bearbeitet.

Der erste von insgesamt drei geplanten ITAS-Kongressen endete mit einer Abschlussdiskussion, bei der Gäste und Experten gemeinsam über Lösungen diskutierten, aufgeworfene Fragen vertieften und anstehende Aufgaben umrissen. Begleitend zum Kongress fand neben dem Veranstaltungsort ein Bürgerforum statt. Hier kam die Initiative in Kontakt mit Beschäftigten aus Unternehmen, sprach mit Passanten über ihre
Mobilitätsbedürfnisse und richtete Leitfragen aus der ITAS-Resilienz-Studie direkt an Bürgerinnen und Bürger.

„Ich denke, wir konnten das Problembewusstsein schärfen, Beteiligte in einen guten Austausch bringen und den Boden für erste Weichenstellungen bereiten. Wir werden unsere konkreten Angebote als ITAS auf dieser Basis weiterentwickeln“, resümiert Projektleiter Boris Kaiser.