ITAS-Impuls: Zukunftsforum 2025
Strukturwandel in Südwestsachsen – Planungssicherheit, günstige Energie und Weiterbildung als Schlüssel
Wie kann die Automobilregion Südwestsachsen den Sprung in eine klimaneutrale, digitalisierte Zukunft schaffen? Beim 3. ITAS-Zukunftsforum an der Westsächsischen Hochschule Zwickau fanden über 100 Vertreter*innen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft eine klare Antwort: Ohne stabile Rahmenbedingungen, moderne Infrastruktur und ein Innovationsklima, das die Menschen in den Mittelpunkt rückt, lässt sich der Strukturwandel nicht meistern.
Im Mittelpunkt der Tagung standen fünf Themenfelder – regionales Profil, Innovation & Industrie, Arbeit & Qualifizierung, Gesellschaft sowie technische Infrastruktur – und deren Wechselwirkungen. In Live-Umfragen vor Ort sowie einer anschließenden Online-Erhebung bestätigten sich drei Prioritäten:
Erstens braucht Südwestsachsen verlässliche Investitions- und Planungssicherheit. Fast 90 Prozent der Befragten verlangen eindeutige, langfristige Signale von Bundes- und Landespolitik, um Unternehmen und Kommunen risikofrei investieren zu lassen.
Zweitens zählt leistbare, regionale Energie und digitale Vernetzung. Vier Fünftel der Teilnehmenden halten eine stabile Stromversorgung mit hohen Anteilen erneuerbarer, regional erzeugter Energie für unverzichtbar; fast ebenso viele fordern flächendeckendes 5G/6G, um Industrie-4.0-Anwendungen nicht zum Standortnachteil werden zu lassen.
Drittens steht der Mensch im Mittelpunkt der Transformation. 96 Prozent bewerten lebenslanges Lernen als Grundvoraussetzung, 91 Prozent sehen neue Kompetenzprofile rund um Daten, Automatisierung und KI als dringend nötig. Ebenso wichtig: Dialog und Teilhabe. Neun von zehn Befragten glauben, dass der Wandel nur dann Akzeptanz findet, wenn er verständlich aufbereitet und gemeinsam gestaltet wird – gerade junge Menschen sollen aktiv eingebunden werden.
Neben diesen Querschnittsaufgaben wünschen sich 95 Prozent eine breitere wirtschaftliche Basis jenseits der klassischen Automobilwertschöpfung. Und 96 Prozent betonen, dass Lebensqualität – von Kultur über Mobilität bis Wohnen – entscheidend bleibt, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
Die Ergebnisse fließen nun in die ITAS-Charta ein, die als Leitbild für eine robuste Transformationsstrategie dient. Schon am 18. Juni 2025 werden die Befunde auf dem 3. ITAS-Kongress vertieft, konkrete Projekte verknüpft und nächste Schritte definiert.