
Projektsteckbrief: Neue Mobilität durch autonome Fahrdienstleistungen in der ITAS-Region
Art des Projekts: Konzept
Handlungsfeld: Innovation und Technologietransformation
Verantwortlicher Konsortialpartner: AMZ Sachsen
Auftragszeitraum: November 2023 – Juni 2025
Wie kann Neue Mobilität mit überzeugenden Konzepten so gestaltet werden, dass den wachsenden Risiken im öffentlichen Verkehr wie dem Fahrer- und Fachkräftemangel aufgrund des demografischen Wandels, den ansteigenden Betriebskosten klassischer ÖPNV-Verkehre bzw. hohen Investitionskosten für neue Verkehrsmittel (Autonome Shuttles) und dem bevorstehenden internationalen Wettbewerb um künftige Lösungen (Robotaxis) bestmöglich begegnet werden kann?
Ein Team aus dem Landkreis Zwickau, Netzwerk Automobilzulieferer Sachsen und Mobilitätswerk Dresden und deren Experten für ÖPNV, Verkehrskonzepte und Finanzen untersucht die verschiedenen Möglichkeiten und Vorgehensweisen für die Errichtung eines Verkehrs auf Basis autonomer Shuttles. Dazu sind geeignete Strecken (Linienverkehr) oder Verkehrsräume (Flächenverkehr) bedarfsgerecht anhand des Bestehenden Mobilitätskonzepts für den Landkreis Zwickau zu identifizieren. Zugehörig ist die Untersuchung des notwendigen Fahrzeugbedarfs verbunden mit einem tragfähigen Betriebskonzept. Ein Betreiber muss gesucht und die Halterfrage muss abschießend beantwortet werden. Im Raum stehen zudem alle Finanzierungsfragen zum Konzept: belastbare Antworten auf Fragen zu den Kosten rund um Beschaffung, Betrieb, Unterhalt und Wiederbeschaffung sind überwiegend noch offen sind, da der Markt momentan noch keine zugelassenen, betriebserprobten und kaufbaren Level-4-Fahrzeuge zur Verfügung stellt.
Hier werden Unternehmen aus dem ITAS-Netzwerk, die sich mit Autonomen Fahrzeugen beschäftigen, in die Lösungsfindung mit einbezogen. Kernfragen sind u.a.: wie ist der Stand der Entwicklungen, welche Lösungen werden es in den Markt schaffen, wie könnte Beschaffung unter der Berücksichtigung von Synergien und Skalierung gestaltet werden und wie sieht ein Betriebskostenansatz (Life-Cycle-Cost-Ansatz) aus, unter der Berücksichtigung von Wartungs-, Instandhaltungsintervallen und Upgradeoptionen?
Da die Kostenseite bei Einführung dieser disruptiven Technologie nicht mit der klassischen Beschaffung im ÖPNV gleichgesetzt werden kann, müssen Finanzierungsalternativen bei der staatlichen Finanzierung (öffentliche Förderprogramme, zinsgünstige Darlehen oder Zuschüsse) und der privaten Finanzierung (Bankkredite, Leasing, VC) je nach Langfristigkeit der Ziele gewählt werden. Da Insellösungen zudem nicht die geeigneten Skalierungseffekte erzeugen, ist die Einbettung eines Konzeptes möglichst in ähnlich gelagerte partnerschaftliche Systeme verbundener Kommunen notwendig, um z.B. die Kosten für Serviceeinrichtungen oder gemeinsam genutzte Betriebsleitzentralen zu senken. Eine Möglichkeit besteht auch in der Schaffung und Gestaltung einer Modellregion mit ähnlichen Voraussetzungen und Zielen bei der Einführung der neuen Mobilität.